Bereits im Juni vergangenen Jahres wurde der Prototyp eines komplett über Elektromotoren angetriebenen Sportwagens vorgestellt, dem Lightning GT. Damit reagiert die kleine britische Manufaktur auf die steigenden Benzinpreise und leistet einen Beitrag zur aktuellen Emissionssenkungskampagne. Jetzt haben eine handvoll passionierter britischer Ingenieure Chassis, Batterien und Radnabenmotoren in eine zeitgemäße Karbonhülle verpackt und zeigen den Sportwagen. Obwohl im Sportwagensegment hauptsächlich Emotionen zählen, die durch überragende Fahrleistungen ausgelöst werden, braucht sich dieser Sportwagen sicher nicht zu verstecken.
Der Lightning GT wirkt Erfolg versprechend, so liefert die Firma Phoenix Motor’s SUT die Hochleistungsbatterien mit Nanotechnik und Volvo ReCharge die Radnaben-Elektromotoren. Die Karbon-Karosserie wurde in Kooperation mit Amber Composites entwickelt. Die überarbeitete Karosserie des Lightning GT wirkt flacher, breiter, muskulöser und vor allem ausgereifter als die des Prototyps und wirkt jetzt sportlich wie ein Aston Martin V8 Vantage oder kraftvoll wie ein Ferrari 599. Ausserdem trägt die neue Karosserie Aerodynamik-Gimmicks wie den mächtigen Heckdiffusor für den notwendigen Druck auf die Hinterräder. Im Fronstoßfänger wurden neue Nebellampen integriert, die bulliger wirken. Außerdem wurden Kühllufteinlässe integiert, die die vorderen Radnabenmotoren beluften. Die warme Luft entweicht aus den seitlichen Auslässen der Karbon-Kotflügel.
Aber zurück zur Technik. Angetrieben wird der Lightning GT durch Radnabenmotoren, das heisst, dass jedes einzelne Rad einen eigenen Elektromotor direkt an der Radnabe sitzen hat. Dadurch fehlt das herkömmliche Antriebskonzept aus Motor, Getriebe, Antriebsstrang und Kraftstofftank und der Lightning GT spart kräftig an Gewicht, so dass er auf ein Gesamtgewicht von 1350 kg kommt, was für einen Sportwagen sehr wenig ist. Fraglich ist, wie sich das Radnabenkonzept auf das Fahrwerk und damit Fahrdynamik und Federungskomfort auswirkt, da das Gewicht der Motoren direkt an den Radaufhängungen hängt. Der Vorteil ist allerdings, dass die komplette Leistung bereits ab dem Start zur Verfügung steht. So beschleunigt der GTS in vier Sekunden von 0 auf 100 km/h, und das mit den Emissionswerten einer Seifenkiste.
Der Lightning wird in drei Versionen angeboten werden, GT, GTS und GTSE. Die GT-Variante ist die Einstiegsversion und der GTS ist mit 700 PS und 750 Nm Drehmoment eigentlich schon die stärkste Version. Der GTSE unterscheidet sich nur durch eine höhere Akku-Leistung und damit auch eine höhere Reichweite, sowie eine geringere Akku-Ladezeit. Für die so genannten „NanoSafe“-Akkus wird eine Reichweite von 400 Kilometern angegeben. Geschont wird der natürliche Energieverlust durch Bremsenergieumwandlung, das sogenannte regeneratives Bremsen. Dadurch wird die beim Bremsen entstehende Energie, welche bei herkömmlichen Antrieben in Wärme und Materialverschleiß verpufft, beim Lightning GT in erneute Antriebskraft umgewandelt. Sind die Batterien erschöpft, lassen sie sich laut Hersteller, innerhalb von zehn Minuten beim GTSE an der hauseigenen Steckdose wieder aufladen.
Der Lightning GT soll noch in der zweiten Hälfte diesen Jahres fertig gestellt werden. Wer sich schon jetzt einen ökologischen Sportwagen sichern möchte, der muss eine Anzahlung von 15.000 Pfund an die Lightning Car Company leisten und dann nur auf die Fertigstellung warten. Der Preis soll bei 220.000 Euro beginnen, je nach Version und Ausstattung natürlich.