Zur internationalen Präsentation des neuen Rolls-Royce Phantom Serie II hat sich die britische Traditionsmarke einen perfekten Ort ausgesucht. Ein privates, ablegenes Hotel an der Cote d’Azur, das ebenso wie die Marke eine lange Tradition sowie Luxus und Exklusivität bietet, das Hotel Cap Estel.
Rolls-Royce hat sein exklusivstes Modell, den Phantom seit seiner Erstvorstellung in 2003 gerade das erste mal etwas überarbeitet und aufgefrischt. Aber wie soll man ein Auto verbessern, das schon so genial ist? Diesem Problem stellte sich auch Rolls-Royce und seine Entwickler. Denn auch wenn das Modell bereits 9 Jahre alt ist, ist es immer noch genial, modern und entpricht dem heutigen Stand der Technik. Die Ingenieure haben sich also jedes Detail des Wagens angeschaut und haben doch noch ein paar Kleinigkeiten gefunden, die verbessert werden konnten.
Äusserlich fallen einem kaum Veränderungen auf, da diese so minimal sind. Geändert haben sich aber die Frontscheinwerfer, da diese jetzt vollwertige LED Scheinwerfer sind, die auch adaptives Kurvenfahrlicht beinhalten. Der gesamte Kühlergrill besteht jetzt nur noch aus einem Teil, ebenso hat auch der Frontstossfänger weniger Teile. Damit fallen lästige Kanten weg und die Front wirkt noch eleganter. Am Heck gibt es ebenso wenig Neuerungen. Der Stossfänger wurde etwas erhöht, was dem Wagen einen wuchtigeren Eindruck am Heck gibt, ebenso wirkt er damit höher und sogar länger. Als kleines Detail wurde zwischen dem Stossfänger und der Heckklappe eine Edelstahlkante eingefügt. Die Eleganz liegt eben im Detail.
Da ein Rolls-Royce Fahrer auf Ruhe und Sanftheit sehr viel wert liegt, wurde auch technisch etwas getan. Der 6,75-Liter-V12-Motor des Rolls-Royce Phantom Serie II überträgt seine Leistung jetzt über ein Achtgang-Automatik-Getriebe anstatt eines Sechsgang-Getriebes. Dadurch ist das Schalten (fast) gar nicht mehr zu spüren und die Leistung konnte ebenfalls optimiert werden. Zugleich wurde der Benzinverbrauch sowie der CO2 Ausstoss um etwa 10 Prozent reduziert. Der Motor selber ist immer noch der gleiche, mit einer Leistung von 460 PS / 338 kW. Eine kräftige Beschleunigung hat der 2,5 Tonnen schwere Rolls-Royce auch und hängt sicher einige Sportwagen ab, aber das interessiert wohl die wenigsten Rolls-Royce Fahrer, die einfach auf der Suche nach Bequemlichkeit sind.
Um die Bequemlichkeit im Rolls-Royce Phantom Serie II noch weiter zu erhöhen wurde auch im Bereich der Technologie einiges getan, aber nicht zuviel um trotzdem noch die Tradition von Rolls-Royce zu erhalten. Das Satellitennavigationssystem wurde deutlich verbessert und bietet jetzt 3D-Ansicht, erweiterte Routenplanung und mehr. Per Knopfdruck kann man das gesamte Display verstecken und es wird nur eine elegante Rolls-Royce Uhr gezeigt. Des weiteren gibt es jetzt einen Platz für das Smartphone sowie einen 12V und USB Anschluss in der Mittelkonsole. Bei Bedarf gibt es im Handschuhfach Platz für eine weitere Festplatte um Musik zu speichern. Alternativ kann man im Handschuhfach auch einen Humidor bekommen um immer seine Lieblingszigarre zur Hand zu haben
Ganz neu ist jedoch die Kamerahilfe die einem das Fahrzeug bietet. Rundherum gibt es kleine Kameras, die einem verschiedene Ansichten auf dem Display bieten. So gibt es eine Rückfahrtansicht, die einem auch den momentan eingelegten Weg anzeigt um zu sehen wo man gegen fahren würden. Ausserdem gibt es eine komplette Draufsicht die einem hilft exakt am Kantstein zu parken. Mit Sicherheit ist dies eine perfekte Hilfe um dieses grosse Gefährt noch einfacher meistern zu können.
Sieht man sich nun einmal die Herstellungsprozesse des Rolls-Royce an, wird man verstehen, warum er nicht nur teuer, sondern auch noch exklusiv und einmalig ist. Bei der Produktion wird höchster Wert auf absolute Qualität gelegt. Nur für die Herstellung aller Holzteile im Interieur werden etwa 40 Tage benötigt. Hier wird nicht irgendein Holz genommen. Es wird perfekt ausgewählt und bearbeitet um im gesamten Interieur elegant auszusehen. Alle Holzteile sind fortlaufend und passen zusammen. Man sieht nie eine Kante. Ebenfalls die gesamte Lederausstattung dauert etwa 17 Tage. Auch hierbei fängt der Prozess schon bei der Auswahl des Leders an. Das Stück Leder muss gross genug sein um alle Sitze daraus herstellen zu können. Und dabei reden wir schon von einigen Quadratmetern. Die Exklusivität des Leders spürt man sofort, wenn man sich auf die Sitze setzt. Ebenso interessant ist auch, dass die zwei dünnen Linien die sich an der gesamten Wagenlänge entlang ziehen von Hand gemalt werden, und zwar frei Hand.
Wenn man sich übrigens hinsetzt weiss man nicht genau ob man seine Schuhe vielleicht vorher ausziehen sollte. Denn ein flauschig weicher Teppich lädt dazu ein barfuss einzusteigen. Damit fühlt man sich fast wie zu Hause auf dem Sofa. Ebenfalls die Musik ist mit dem eigenen Home-Cinema zu vergleichen. Das Audio-System von Harman Kardon bietet einen Klang der perfekt auf den grosszügigen Raum des Rolls-Royce abgestimmt ist. Übrigens auch der einigze Klang den man im Inneren hört, denn weder der Motor noch allzuviel Aussengeräusche sind hier zu hören.
Preislich hat sich bei dem überarbeiteten Modell nicht viel geändert. Die Preise beginnen jetz bei 407.121 Euro für die normale Limousine. Das Coupé kostet 437.016 Euro, das Cabrio 453.985 Euro und die Limousine mit langem Radstand 480.189 Euro. Wenn man die Handarbeit sieht die dahinter steckt, sicher ein korrekter Preis.