Mit dem Lamborghini Veneno läuft zurzeit der leistungsstärkste und schnellste straßenzugelassene Lamborghini vom Band, den der italienische Autohersteller je der Öffentlichkeit präsentierte. Auf dem Genfer Autosalon feierte der Supersportwagen jetzt seine Weltpremiere. Neben dem LaFerrari und dem McLaren P1 ist der Veneno einer der leistungsstärksten Serien-Boliden der diesjährigen Messe. Im Vergleich zu den 499 Ferraris und den 375 McLarens, auf welche sich die zahlungskräftigen Fans der zwei renommierten Sportwagen-Hersteller freuen können, setzt man im Hause Lamborghini eindeutig auf größere Exklusivität. So wird es nur drei Exemplare des spektakulären One-offs geben.
Kleinstserie zum 50. Jubiläum
50 Jahre ist es her, dass das von Ferruccio Lamborghini im Jahre 1948 gegründete Unternehmen die Fertigung von Traktoren einstellte und unter der Bezeichnung Automobili Lamborghini mit der Entwicklung von Sportwagen begann. Ein halbes Jahrhundert nach dem Lamborghini 350 GT, dem ersten in Serie gefertigten Sportler des Konzerns, bringt der Autobauer zum 50. Jubiläum den Lamborghini Veneno heraus.
Wie seine Vorgänger Murciélago, Gallardo und Aventador ist auch der Veneno nach einem Kampfstier benannt. „Veneno war stark, agressiv und schnell“ – so beschreibt Lamborghini-Präsident Stephan Winkelmann bei der Weltpremiere in Genf die Vorzüge, welche den andalusischen Stier von 1914 und den Supersportler von 2013 miteinander verbinden. So leistet der 12-Zylinder-Motor (6,5 Liter Hubraum) des Allraders beachtliche 750 PS (552 kW) und bringt es laut Herstellerangabe auf 355 km/h Spitze. Der Sprint von 0 auf 100 dauert lediglich 2,8 Sekunden, was neben der leistungsstarken Maschine vor allem dem geringen Gewicht des Fahrzeugs zuzuschreiben ist. Lediglich 1450 kg wiegt der Lamborghini Veneno – ein Leistungsgewicht von gerade einmal 1,93 kg pro PS. Erreicht werden diese Werte vor allem dank der Leichtbau-Karosserie: Die gesamte Außenhülle, Teile der Fahrgastzelle und diverse Interieur-Teile bestehen aus Karbon.
Fahrzeugtechnik stammt aus dem Rennsport
Neben der umfangreichen Verarbeitung von Kohlefaser-Werkstoffen ist es auch die optimierte Aerodynamik, welche den straßenzugelassenen Veneno einem Rennsport-Prototypen ähneln lässt. Nicht nur die für das Lamborghini-Design typische spitze Front, die dank scharfer Kanten, glatter Flächen und Strömungskanälen praktisch keinen Luftwiderstand bietet, ist hier zu nennen. Auch Fahrwerk, Radaufhängung und Reifen sind auf eine stabile Straßenlage bei Höchstgeschwindigkeiten abgestimmt. So kommt der Veneno auf 20-Zollern vorn und 21-Zollern hinten daher – die zugehörigen Reifen liefert Pirelli. Mit der P Zero-Serie setzt der Autobauer aus Sant’Agata Bolognese dabei auf etablierte High-Performance-Pneus, die sowohl in Häusern wie Ferrari, Jaguar oder Lotus als auch von Privatbesitzern leistungsstarker Fahrzeuge gern und häufig verbaut werden. Wer sein Auto auf die gleichen Laufflächen stellen möchte, kann über Portale wie Toroleo.de einen P Zero-Reifensatz erwerben. Allerdings hat Pirelli das Design der Veneno-Pneus einzigartig gehalten. Für jedes der drei produzierten Einzelstücke werden die Räder einen individuellen Farbakzent aufweisen: Grün, weiß und rot – in Anlehnung an die italienischen Nationalfarben.
Extraordinärer Veneno für 3 Millionen Euro
Kleinstserien, Sondermodelle und Einzelstücke bereichern das Lamborghini-Sortiment immer wieder. Nach Fertigungen wie dem „Reventón“ oder dem „Sesto elemento“ ist der Veneno ein weiteres exklusives High-Speed-Fahrzeug im Portfolio des italienischen Autobauers. Mini-Serien solcher Art ermöglichen es, neue Materialien zu verarbeiten, Variationen bezüglich Design und Technik umzusetzen und das Renommee der gesamten Produktpalette zu stärken. Darüber hinaus bieten sie nicht nur einigen Wenigen die Möglichkeit, ein überaus exklusives Fahrzeug zu besitzen, sondern geben zudem einer breiten Masse von Auto-Fans Spielraum zum Staunen und Träumen.
Als „in einem Wort: extraordinär“ bezeichnet Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann die Marke Lamborghini zum Abschluss seiner Genfer Präsentation gegenüber der Presse. In Anbetracht des rund 3 Millionen Euro teuren Veneno sicherlich ein durchweg treffendes Resümee.
Fotos: © Clément Bucco-Lechat