Das Glück der Erde liegt sprichwörtlich auf dem Rücken der Pferde. Spaß macht es Ross und Reiter aber nur, wenn nichts drückt, zwickt, schnürt oder scheuert. Mit anderen Worten: Der Sattel muss sitzen. Je hochwertiger die Reitunterlage desto beser. Pferdeliebhaber mit dem nötigen Kleingeld können sich einen handgefertigten Sattel aus dem Hause Hermès gönnen. Die Nobelmarke führt richtig teure und sehr hochwertige Modelle, zum Beisppiel als Vielzweck-Variante oder spezielle Dressur-, Spring-, Military- oder Polosättel.
Hermès ist Experte für „Hand Candy“ de luxe
Hermès – da denken viele zunächst an sündhaft teure Taschen wie die Kelly Bag. Die wurde nach der monegassischen Fürstin Gracia Patricia benannt, die sie 1956 adelte und bis heute zum begehrten „Hand candy“ machte – und inzwischen richtig teuer ist: Die an sich eher schlichte, trapez-förmige Tasche kostet selbst aus zweiter Hand stets mehrere Tausend Euro und ist auf Auktionen auch schon für hohe fünf- bis sechsstellige Beträge unter den Hammer gekommen. Noch teurer ist die „Kollegin“ aus der Hemès-Taschen-Kollektion, die Birkin Bag. Eine fuchsia-rote Variante ist in Hong-Kong für knapp 233.000 Dollar versteigert worden.
Schon Hermès-Gründer fertigte Sättel
Auch wenn das Pariser Luxus-Label mit Sitz in der noblen Rue du Faubourg de Saint-Honoré für Handtaschen oder sündhaft teure Seidenschals – den sogenannten Carré Hermès – bekannt und berühmt ist: Begonnen hat alles mit Zaumzeug. Als Thiery Hermès 1837 das inzwischen börsennotierte Familienunternehmen gründete, stellte der gelernte Sattler hochwertiges Pferdegeschirr für Frankreichs Society an. Die fuhr damals noch vorwiegend in Kutschen umher. 30 Jahre später kam der Sattel hinzu. Zur Jahrhundertwende, als die Herrschaften mit der Eisenbahn und dem Auto unterwegs waren, setzte Hermès auf wertiges Reisegepäck aus Leder.
Der Lieferant des Zaren
Hermès brachte es im Lauf der Zeit sogar zum Hoflieferanten des russischen Zaren – und auch im 20. Jahrhundert blieb der europäische Hochadel Fan der Nobelmarke. Eine aristokratische Abstammung oder blaues Blut sind allerdings kein Kriterium für den Kauf eines Sattels aus dem Hause Hermès. Dazu ist allein ein ausreichend hoher Kontostand Voraussetzung. Ein handgefertigter Sattel kostet zwischen 4.500 und 5.800 Euro. Er wird von Hand gefertigt und wird von den Hermès-Experten auf Wunsch auch kostenlos an Reiter und seine zu sattelnde Pferdestärke angepasst.
Individuell konfigurierte Sattel-Modelle
Praktisch: Im Internet lässt sich der Sattel der Wahl per Konfigurator individualisieren. Zur Wahl stehen ein oder mehrere Modelle in einer der sehcs Disziplinen Vielseitigkeit, Springreiten, Dressur, Gelände, Military oder Polo. Zur Wahl stehen verschiedene Farben – schwarz oder Natur oder Varianten der Verarbeitung. Die Größe ist anpassbar und weitere Entscheidungsmöglichkeiten gibt es bei Sattel-Bausteinen wie Sattelkissen, Sattelblatt, der Einlage oder den Pauschen.
Ein Sattel macht noch keinen Reiter
Mit einem schicken und bequemen Sattel von Hermès ist es für Pferdefans unter Umständen nicht getan. Die gute Nachricht: Natürlich gibt es bei Hermès das Rund-um_Reitausstattungs-Paket für Ross und Reiter. Alles ebenfalls hochwertig und daher preisintensiv. Ein paar Beispiele: Die Winterdecke , die das Pferd nach dem Ausritt vor der Kälte schützt, ist für 1.340 Euro zu haben. Während der Preis für „normales“ Zaumzeug 620 Euro beträgt , liegt er für eine Dressurkandare bei 935 Euro. Eine Reitgerte mit dem edlen Markennamen können gut betuchte Reitsportfreunde für 360 Euro haben.
Richtig teure Reiter-Mode
Á propos gut betucht: Auch der Reiter braucht selbstverstöndlich ein ebenso passendes, funktionales wie stylishes Outfit. Da hat Hermès doch was? Na klar! Und zwar richtig teure Reiter-Mode für Sie und Ihn. Für die Pferdenärrin im Repertoire: ein Blouson zum Preis von 2.390 Euro und eine funktionale Daunenjacke in Knallorange für 2.090 Euro. Für die elegante, taillierte Reitjacke darf sie sogar 1.460 Euro berappen. Hose und Handschuhe sind für 750 beziehungsweise 280 Euro zu haben. Alles in allem kann das passende Equipment von Hermès für das Ein-Pferdestärken-Vergnügen also den Gegenwert eines Kleinwagens kosten.