Sie ist mehr Statussymbol als Notwendigkeit: die Armbanduhr. Seit es das Smartphone gibt, muss niemand mehr eine Uhr ums Handgelenk schnallen, um zu wissen, was die Stunde geschlagen hat. Tatsächlich: Umfragen aus dem Jahr 2015 zufolge verzichtet jeder fünfte Deutsche auf das einst so unentbehrliche Accessoire. Schlechte Zeiten für die Otto-Normal-Uhr. Gute Zeiten für Edel-Exemplare: Die Reichen und Schönen halten dem Zeitmesser scheint´s die Treue. Die Umsatzzahlen der Luxusuhrenindustrie wachsen. Und die Nobel-Uhrmacher bringen weiter wunderschöne Modelle heraus. Wie wäre es – zur Zeitumstellung Ende Oktober oder als schöne Bescherung zum Fest – mit einer Damenuhr de luxe?
Edle Armbanduhren sind zeitlos schön, nützlich und für Menschen mit Geduld sogar eine gute Geldanlage. Denn sie gewinnen mit der Zeit an Wert. Fünf bis zehn Jahre muss man allerdings mindestens rechnen, bis ihr „Börsenkurs“ nach oben klettert. Die Preissteigerung ist dann jedoch teils enorm: Eine Rolex Daytona, die neu rund 2.000 Euro kostet, kann später bis zu 22.000 Euro wert sein. Damit ist die Obergrenze längst nicht erreicht. Auf Auktionen kamen Uhren made by Patek Philippe schon für 1,6 Millionen Euro unter den Hammer. Wie sich der Preis entwickelt, hängt von Marke, Modell, Design, Zusatzfunktionen und dem Zustand der Uhr ab. Wer den Wert seiner Luxusuhr ermitteln will, kann das übrigens einfach von zu Hause aus erledigen: über die Seite „Der Uhrenpreisspiegel“.
Luxusuhren für den Herrn – Wie Männer ticken
Der Dalai Lama trägt eine. Sir Edmund Hillary verließ sich beim Besteigen des Mount Everest auf sie. Und in elf James-Bond-Filmen war sie am Handgelenk von 007 zu bewundern: eine Rolex. Sie steht für Klasse und signalisiert Sportlichkeit – Werte, die man(n) gern zur Schau trägt. Männer mögen die Edel-Chronometer. Kein Wunder, ist die Armbanduhr doch fast das einzig unbedenklich tragbare Schmuckstück für den Mann – von Manschettenknöpfen mal abgesehen. Außerdem sind sie ein Statussymbol: Mein Haus, mein Auto – meine Uhr. Männer wollen ihre Luxusuhr darum eher klobig mit etwa 42 Millimetern Durchmesser und gern mit Zusatzfunktionen wie Mondphasen- und Datumsanzeige.
Mechanisch – automatisch – smart?
Außerdem soll sie mechanisch sein; bloß keine Automatik! Die klassischen Herrenuhren im Luxussegment, das bei einem Preis ab 3.000 Euro startet, werden mit einem Präzisionsuhrwerk mechanisch betrieben. Allerdings besitzen die Modelle von Rolex zum Beispiel einen Selbstaufzugsmechanismus. Der „Perpetual Rotor“ ist seit 1931 Usus im Edeluhrenhaus, das Hans Wiesdorf 1905 gegründet hat. Das eigenhändige Aufziehen bleibt den Trägern also erspart. Klar gibt es auch Automatik-Uhren; einst standen digitale Exemplare im Kurs ganz oben. Neuerdings werden die Zeitmesser sogar smart – wie die Apple Watch. Auch sie sollte Luxuskunden ansprechen. Deswegen gab es ein Modell aus 18-karätigem Gold. Doch die smarte Luxusuhr wurde nach nur anderthalb Jahren wieder aus dem Programm genommen. Was bleibt, sind die Klassiker.
Der Boom der Luxusuhrenbranche
Und die sind gefragt wie nie – Totgesagte leben länger: Die Branche der Edeluhrmacher boomte in den vergangenen Jahren. Allein die Uhrenexporte der Schweiz schlagen mit 22 Milliarden Euro zu Buche – ein Vielfaches der Umsätze in den 1980er-Jahren. Die meisten Nobel-Zeitmesser werden wohl für „Ihn“ gemacht: Circa zwei Drittel der Käufer sind männlich und zwischen 30 und 49 Jahren alt. Doch auch das Geschäft mit der Damenuhr de luxe wächst und gedeiht. Die Branche hat eine neue Zielgruppe – und die wird mit Feinem fürs Handgelenk verwöhnt.
Gern mit Glitter: die richtig teure Damenuhr
Bei der Wahl ihres Chronometers ticken Frauen aber anders als der Mann: Ladies tragen lieber kleinere Modelle, die am Handgelenk nicht stören. Sie bevorzugen Uhren mit einem Durchmesser von bis zu 36 Millimetern. Die Damen stehen außerdem auf Glitzer und Glamour: Edelsteine dürfen den Luxus-Zeitmesser deshalb gern aufpeppen. „Sie“ mag außerdem Gelb- oder Roségold. Rolex hat da genau das richtige Exemplar im Angebot, die Oyster Perpetual Lady Datejust 28. Hinter dem etwas sperrigen Produkttitel verbrigt sich eine 34.500 Euro teure Uhr mit 28 Milimetern Durchmesser aus einer 18-karätigen Roségoldlegierung, dem Everrosegold. Das Zifferblatt dieses Must haves ist schokoladenbraun und mit Edelsteinen besetzt. Selbstverständlich ist auf sie Verlass, denn in ihr tickt ein Präzisionsuhrwerk mit automatischem Selbstaufzug.
Beispiele für die hohe Uhr-Couture
18 Karat Weißgold und funkelnde Diamanten – das hat auch die Esprit de Fleurier von Chopard zu bieten. Das Modell in bleu hat einen stolzen Preis: Sie kostet 44.330 Euro und ist nur in begrenzter Auflage zu haben. Noch limitierter und deshalb auch um einiges teurer ist die Luxus-Damenuhr in der Farbe Rosa, Peony (Pfingstrose) genannt. Es gibt sie weltweit nur neun Mal – und für den stolzen Preis von 96.500 Euro. Diese Damenuhr de luxe hat einen Durchmesser von 35 Millimetern und zeigt die Zeit auf einem mit Edelsteinen besetzten Perlmuttzifferblatt an – präzise selbstverständlich.
Für besonders zarte Handgelenke ist die eher kleine Uhr von Dior – sie hat nur 19 Millimeter Durchmesser – vielleicht die richtige Wahl. Es gibt sie in etlichen Modellvarianten, auch in knallbunt. La Mini D ist die kleine Ausgabe der La D de Dior Satine und kostet glatte 25.000 Euro. In klassisch funkelt und glitzert die Kleine dank Rotgold und Diamanten jedoch wie eine Große. Das Armband aus Milanaisegeflecht wirkt weich wie Seide. Sie trägt sich daher auch angenehm.
Cocktail Time: Funkeln von Tiffanys
Audrey Hepburn hätte sie sicher mit Kaffee to go und Croissant in der Hand beim „Frühstück bei Tiffany“ angeschmachtet. Verständlich, denn das „Haben-Wollen“-Gefühl kommt bestimmt bei vielen Luxusladies auf, wenn sie von den zig Diamanten der Damenuhr Cocktail von Tiffany angestrahlt werden. 24.100 Euro ist das üppige Glitzern wert. Sie funkele wie die Skyline des Big Apple bei Nacht, wirbt Tiffany jedenfalls für das diamantenbesetzte Modell mit ovalem Zifferblatt. Ums Handgelenk schmiegt sich die Cocktail sanft mit einem schwarzen Seidenband. Dank Schweizer Uhrwerk zeigt der Edel-Chronometer die Zeit überall auf der Welt präzise an. Im 19. Jahrhundert gab Tiffany übrigens die Zeit vor: 1853 installierte der Gründer die „Atlas Clock“ am Gebäude, die erste öffentliche Uhr im Big Apple. New Yorker Geschäftsleute stellten ihre Uhr danach – Tiffany gilt als Erfinder der „New York Minute“.