Gunter Sachs war nicht nur Jetsetter und Gentleman-Playboy – der Industriellensohn war auch Kunstkenner und -sammler. In seiner Autobiografie „Mein Leben“ verrät er sein „Rezept“ dafür, wie man in dieses Feld einsteigt. Er zum Beispiel setzte seinerzeit auf zeitgenössische Kunst, die Pop Art von Warhol und Lichtenstein etwa. Sachs war mit den Künstlern teils persönlich bekannt, verfolgte ihre Entwicklung und ging bei seinen Kulturinvestitionen planvoll vor. Er legte beispielsweise immer nur eine bestimmte Summe an – und reinvestierte Verkaufserlöse. Das machte ihn zum „erfolgreichen“ Sammler – und womöglich zum Vorbild für all jene, die Teile ihres Vermögens ebenfalls in Gemälden, Fotografien oder Skultpuren anlegen möchten.
Kunst zu Rekordpreisen: Wer bietet mehr?
Kunst ist eine besondere Form der Geldanlage: Sie ist nicht nur richtig schön, sondern oft auch richtig teuer – oder kann es mit der Zeit werden. So wie die wertvollsten Gemälde der Welt. Die Oberliga wird angeführt von Pablo Picasso. Seine „Les femmes d´Alger“ erzielten auf einer Auktion vor ein paar Jahren 179 Millionen Dollar. „Nu couché“, ein Akt von Amedeo Modigliani, kam für 170,4 Millionen Dollar unter den Hammer. Auch unter den Top Ten der teuersten Kunststücke der Welt: Werke von Francis Bacon, Willem de Kooning, Gustav Klimt, Edvard Munch, Roy Lichtenstein sowie weitere Picassos.
Picasso als Best-Seller
Pablo Picasso ist, wenn man so will, also eine Art Rekordkünstler. Nicht nur, dass er mit seinen Werken in der Bestenliste mehrfach vertreten ist. Sein „Junge mit Pfeife“ war auch das erste Gemälde überhaupt, für das mehr als 100 Millionen Dollar gezahlt wurden. Seine Kunstsammlung muss jedoch niemand gleich mit derart kostspieligen Kunststückchen beginnen. Es lässt sich auch bescheidener einsteigen. Wie es einst schon Gunter Sachs vormachte: Es kann eine Überlegung sein, in junge, zeitgenössische Künstler zu investieren. Sind sie noch völlige No Names ist das Potenzial der Gewinnsteigerung mit am höchsten. Allerdings ist auch das Risiko – zum Beispiel in Form geringer Wiederverkaufschancen – hier recht groß. Denn letztlich schaffen es weniger als zehn Prozent aller Neulinge nachhaltig Fuß zu fassen. Neben namhaften und unbekannten lässt sich auch in der Gruppe der sogenannten aufstrebenden Künstler – solche, die schon Ausstellungen hatten und/oder durch einen Galeristen vertreten werden – Ausschau nach Sammlerstücken halten.
Bildende Kunst: Sie müssen recherchieren
Kunst ist keine Wertanlageform für Eilige. Der Markt ist komplex. Vorweg steht die nicht einfach zu beantwortende Frage: In wen lohnt es sich zu investieren? Wer Kunst sammeln möchte, muss sich also zunächst bilden. Das heißt zum Beispiel, sich sowohl mit Kunstgeschichte als auch mit aktuellen Trends zu beschäftigen. Besuchen Sie daher regelmäßig Galerien, Ausstellungen und Messen, zum Beispiel die documenta 14 – vom 10. Juni bis 17. September 2017 in Kassel – oder die 57. Biennale in Venedig: Sie beginnt am 13. Mai und endet am 25. November 2017. Besuchen Sie zur Inspiration auch Privatsammlungen, die der Öffentlichkeit zugänglich sind. Beispiele:
- Museum Berggruen in Berlin-Charlottenburg
- Museum Brandhorst in der Maxvorstadt in München
- Kunsthalle Weishaupt in Ulm
- Saatchi Gallery in London
- Peggy Guggenheim Collection in Venedig
- J. Paul Getty Museum in Los Angeles
- die Sammlung von Abby Aldrich Rockefeller im Museum of Modern Arts (MoMa) in New York
Zum Ersten, zum Zweiten, zum Dritten
Weitere Informationsquellen: Bücher, Fachmagazine, Medien und speziell das Internet. Zur Recherche gehört es außerdem, sich in der Szene zu vernetzen, Kontakte aufzubauen und zu pflegen sowie sich auf Auktionen umzutun. Über die Websites erfahren Sie von anstehenden Versteigerungen, auch bei großen Häusern wie Sotheby´s und Christie´s. Hier kamen immerhin einige der teuersten Gemälde unter den Hammer. Schauen Sie mal in die Kataloge der nächsten Auktionen. Teilweise werden die übrigens auch online durchgeführt. Einen Überblick über die Entwicklungen am Markt verschaffen Sie sich auch, wenn Sie die Preisentwicklung verfolgen – auf der Website artprice zum Beispiel. Oder konsultieren Sie den Kunstkompass des manager magazins. Er wird seit 1970 erstellt, basiert auf der Resonanz der Künstler in der Kunstwelt und gilt mit seinen Rankings als wichtiger Wegweiser für Sammler und Investoren.
Chacun à son goût: Sammeln ist Geschmackssache
2016 stand Gerhard Richter (erneut) als bedeutendster Künstler der Gegenwart an der Spitze. Drei weitere Deutsche – Rosemarie Trockel, Georg Baselitz und Anselm Kiefer – befanden sich in der Top Ten. Vielleicht ist auch Ihr künftiger Favorit dabei? Letztlich geht es beim Sammeln von Kunst aber nicht nur um dem Marktwert der Gemälde, Fotografien, Grafiken oder Skulpturen, sondern auch um das Gefallen: Die ersteigerten oder gekauften Objekte sollen schließlich nicht nur ein Investment sein, sondern auch gefallen und Ihre Wände zieren – entweder das stille Kämmerlein oder Ihre Büros und Firmenräume. Unternehmen, die Geld für Kunst ausgeben, können dies steuerlich absetzen – und stellen sich mit dem Wandschmuck darüber hinaus eine ganz besondere Visitenkarte aus.
Kaufen, Verkaufen: Kunst zu Geld machen
Wenn die Kunst wieder zu Barem gemacht werden soll, sollten Sammler folgendes beachten: Kunst zu sammeln braucht einen langen Atem. Die Investition ist keine kurzfristige – schon allein wegen der ästhetisch-emotionalen Bindung an die Werke. Wenn doch etwas veräußert werden soll, gilt die Spekulationsfrist von einem Jahr: Erst danach ist der Verkauf und der damit erzielte Gewinn steuerfrei möglich. 600 Euro pro Jahr dürfen Sie ohne Abgaben an Kunstverkäufen verdienen. Außerdem wird der Fiskus bei mehr als drei Verkäufen pro Jahr und vermutet eine gewerbliche Tätigkeit. Lassen Sie es also langsam angehen. Besitzen Sie ein Werk ergattert, das ein regelmäßiges Einkommen erzielt, zum Beispiel weil es an ein Museum verliehen wird, verlängert sich die Spekulationsfrist zudem auf zehn Jahre.
Kunstkauf ist Vertrauenssache – das Echtheitszertifikat
Das hört sich alles sehr komplex und aufwendig an? Stimmt. Und wir haben noch nicht über Versicherungen und Händlerprovisionen gesprochen… Kunstsammler in spe können sich aber übrigens auch Hilfe holen. Entweder sie wenden sich an einen Händler oder Galeristen ihres Vertrauens – oder sie engagieren einen Art Consultant oder Art Manager. Der unterstützt seine kunstinteresierten Kunden und stellt zum Beispiel einen Katalog mit infrage kommenden Werken. Kunstberater sorgen auch noch für etwas sehr Wichtiges: die Echtheitszertifikate. Niemand möchte schließlich einer Fälschung aufsitzen. Solche Dienstleistungen bietet zum Beispiel das Kunsthaus Artes an. Die Experten beraten nicht nur, sie haben auch selbst etliche Werke im Portfolio – darunter auch einige Richter oder Picassos. Die Preise starten recht moderat im Hunderterbereich. Aber auch richtig teure Kunst gibt es dort zu kaufen. Preise erfahren künftige Sammler in diesem Segment auf Anfrage.
2 Kommentar
Jenni
Moin Ihr Lieben!
Ich liebe Kunst und finde es macht die Wohnung einfach schöner und belebter wenn man ein paar schöne Bilder dort hängen hat. Jedoch war ich am anfang sehr skeptisch als ich angefangen habe mich für Kunst zu interessieren und die ersten Bilder kaufen wollte.. Ich wollte keien billige Kopie, wenn ich schon investiere. Da ich selbst ncicht so genau beurteilen konnte im LAden, was echt ist und was nicht, habe ich mich aufs Internet verlassen. Nachdem ich zunächst schlechte Erfahrungen mit Seiten wie Facebook gemacht habe und echt über den Tisch gezogen wurde, habe ich es mit Kunst online kaufen versucht ( http://www.jakira.de/information/kunst-online-kaufen ) und war wirklich entzückt. Alles hat gut geklappt und auch meine vorherigen Ängste wurden mir genommen. bisher hatte ich nicht das Gefühl, dass ich bei solch seriösen Händlern über den Tisch gezogen werde, jedoch habe ich aus meinen Fehlern gelernt. Ich werde nicht mehr aus Gruppen von Facebook oder ähnlichen Seiten kaufen, da ich dem Ganzen einfach in der Hinsicht nicht mehr vertraue.
LG
Jenni
Rudi Sterzer
Ich mache gerade die Innenraumgestaltung für unser neues Haus. Allerdings weiß ich noch nicht, welche Kunst-Stücke ich aufhängen möchte. Ich habe mir überlegt, Bilder zu wählen, die man auch als Wertanlage nutzen kann. Gut zu wissen, dass ich dann beim Kauf immer auf Echtheitszertifikate setzen sollte.