Wissenschaftler haben herausgefunden, dass eine wöchentliche Arbeitszeit von nicht mehr als 32 Stunden optimal wäre. Gleichmäßig auf wenige Tage verteilt und mit ausreichenden Pausen dazwischen, würde eine solche Tätigkeit für anhaltende Gesundheit von Körper und Geist sorgen. Auch Menschen mit Familie kämen nicht so stark unter zeitlichen Druck und würden weniger Stress entwickeln, was sich alles positiv auf die Gesundheit auswirken würde. Das wird erst einmal ein Traum bleiben: Bislang liegen die Arbeitszeiten auf einem Niveau, das den jährlichen Urlaub zur Erholung einfach nötig macht.
Warum überhaupt Urlaub?
Urlaub bedeutet Abstand vom Arbeitsalltag, Abstand vom täglichen Trott und von der gewohnten Umgebung. Erst dann, wenn man sich auf etwas komplett Neues einlässt, kann der Geist komplett entspannen. Und dem Körper tun Klimawechsel, längere Ruhephasen oder sportliche Aktivitäten ebenfalls gut. Es geht beim Urlaub also nicht darum, einfach mal nicht ins Büro zu gehen. Das alleine ist nicht genug. Es geht vielmehr darum, sich von den normalen Gewohnheiten komplett frei zu machen, Abstand zu gewinnen und sich auf eine ganz ungewohnte Art und Weise zu sammeln. Urlaub funktioniert nur, wenn man per Telefon und E-Mail für Chef und Kollegen nicht erreichbar ist. Denn wer im Urlaub erreichbar bleibt, kann sich nicht richtig erholen. Die Anspannung bleibt, oft kommt das Laptop mit, und irgendwie ist es dann am Ende doch mehr Home-Office als Urlaub.
Urlaub wirkt sich positiv auf den Bildungsgrad aus (bei entsprechender Planung), schlägt sich auf die Kreativität und die Motivation nieder. Schlafqualität und Immunstärke steigen, so dass der Effekt eines Urlaubs noch wenigstens 8 Wochen anhält.
Reise in ungewohnte Gebiete
Wem das Kappen der Verbindungen auf eine bestimmte Zeit schwer fällt, sollte sich selbst etwas Gutes tun und bewusst da urlauben, wo die Erreichbarkeit einfach nicht gegeben ist. Es muss nicht gleich die Polarexpedition sein, eine luxuriöse Reise in Bade- oder Kurorte tut es auch. Wer will schon Laptop und Handy mit ins Mineralbad nehmen, beim Surfen dabei haben oder beim Scuba-Tauchen mitnehmen?
Solche Reisen sind erfahrungsgemäß nicht ganz kostengünstig, und es ist verständlich, wenn man vor den Preisen der Veranstalter zurückschreckt. Aber ganz ehrlich: Warum eigentlich? Auch vierstellige Beträge sind recht schnell zusammengespart, wenn man monatlich über das Jahr immer wieder etwas zurücklegt. Die Motivation ist da, sowie der Urlaub gebucht und die Vorfreude vorhanden ist. Und kleine Ziele beim Sparen führen oft zu großen Ergebnissen. Wer beispielsweise täglich zwei Coffee to Go auf dem Weg zwischen Arbeit und zu Hause hat, kann einen davon durch mitgebrachten Kaffee im Thermobecher von zu Hause ersetzen und die gesparten 3,20 EUR täglich in die Urlaubskasse packen. Wortwörtlich, denn so ist das Sparen auf den Urlaub tatsächlich nachvollziehbar. Bei 20 Arbeitstagen im Monat kommen so schon 64 Euro monatlich zusammen. Wer das zehn Monate lang durchhält, hat alleine durch den Kaffeeverzicht (der ja eigentlich gar keiner ist) schon 640 Euro mehr in der Urlaubskasse. Natürlich reicht das allein bei einem richtig luxuriösen Urlaub nur für ein langes Wochenende.
Wenn das Sparschwein nicht genug hergibt: Urlaubskredit
Es gibt unterschiedliche Modelle, den Urlaub auf Pump zu verbringen.
- Ratenzahlungen der Reiseveranstalter: monatliche Abzahlungen statt einer großen Summe
- Kurzzeitkredit: Der Schnellkredit liegt zwischen 100 und 5.000 Euro, ist nicht zweckgebunden und wird meist innerhalb weniger Wochen zurückgezahlt.
- Urlaubskredit von Kreditinstituten: oft ohne Schufa, variabel in Höhe und Laufzeit
Sinnvoll planen
Eine Weltreise, die den absoluten Lebenstraum darstellt, wird man natürlich finanziell auf ein ganz anderes Fundament stellen als den jährlichen Urlaub im Schwarzwald. Es macht Sinn, den Urlaubskredit gegebenenfalls mit dem Ziel der Erholung im Hinterkopf zu planen. Denn hohe Zinslasten rauben den Schlaf und tragen wenig zur Erholung bei. Wenn die Reise die Erfüllung eines lang gehegten Traums und eine einmalige Angelegenheit ist, wird man wohl eher keine Abstriche machen. Beim „normalen“ jährlichen Urlaub dagegen sollte man eher günstig planen. Denn diese Art der regelmäßigen Regeneration erfordert keine lange Flugreise, sondern konsequente Abstinenz von allem, dass nach Arbeit riecht.
Außerdem wichtig: Wie lange soll die Erholung denn vorhalten? Wer nur einmal in fünf Jahren verreist, kann die Laufzeit natürlich über zwei oder drei Jahre wählen. Wer dagegen zweimal im Jahr verreist, sollte den Urlaubskredit abbezahlt haben, bevor die nächste Reise gebucht wird.
Quelle: http://www.alltagsforschung.de/die-psychologie-des-urlaubs/
1 Kommentar
ASK
Sehr interessanter Artikel, der einen wirklich nachdenken und auch vom nächsten Urlaub träumen lässt. Danke, lieber Mirco, für die hilfreichen Tipps, die man auf jeden Fall anwenden kann, wenn man den nächsten Urlaub planen möchte. Gerne mehr solcher Beiträge, die einem Hoffnung spenden und durchdacht sind. Viele Grüße aus Hannover von Michael Keulemann