Die Weltmeisterschaft 2022 in Katar wirft schon lange ihre Schatten voraus. Nachdem weit im Vorfeld besonders über die Arbeitsbedingungen der Gastarbeiter im Wüstenstaat und über die Politik in dem arabischen Land diskutiert wurde, rückt aktuell die eigentliche Veranstaltung mehr und mehr in den Fokus. Im regulären Fußballrhythmus stände das Event kurz bevor – wegen der schwierigen klimatischen Verhältnisse im katarischen Sommer müssen sich die Fußballfans aber noch etwa ein halbes Jahr gedulden. Aktuell muss man sich mit Nachrichten über die Details der Veranstaltung begnügen.
Die Gruppen sind ausgelost und es sind fast alle Teams, die bei der Endrunde teilnehmen, gefunden. Lediglich drei Nationen fehlen noch. Da sich die Qualifikation in manchen Teilen der Welt verschoben hat, werden die letzten Teilnehmer im Juni in mehreren Play-off-Partien ermittelt. Sicher ist schon, dass manch prominenter Fußballstar bei der WM in Katar fehlen wird. So haben die Mannschaften von David Alaba und Erling Haaland genauso die Qualifikation verpasst wie die Squadra Azzura aus Italien.
Mit den Italienern wird ein Team die Weltmeisterschaft 2022 in Katar verpassen, das bei der Endrunde in der Adventszeit sicher zu den Mitfavoriten gezählt hätte. Beobachter gehen davon aus, dass das Rennen um die so begehrte goldene Trophäe so offen wie selten ist. Trotzdem listen die Wettexperten von bwin die üblichen Verdächtigen ganz vorne in der Favoritenliste. Neben Brasilien zählen besonders Frankreich, England, Spanien, Argentinien und Deutschland zu den Nationalmannschaften mit den größten Aussichten auf den WM-Sieg.
Neben dem eigentlichen Turnier wird auch die Berichterstattung mit Spannung erwartet. Vor Ort wird alles hochmodern und gut inszeniert sein. Insgesamt wurden acht Stadien neu- oder stark umgebaut. Der Wüstenstaat soll es sich allein etwa 4 Milliarden Euro kosten haben lassen, die WM-Arenen aufwendig mit neuester Technik und Klimaanlagen zu errichten. Zudem wurden viele Milliarden Euro in die Infrastruktur gesteckt. Rund um die Austragungsorte wurden viele neue Straßen, Parkplätze, Hotels und andere Infrastrukturprojekte umgesetzt. Die konnte der Wüstenstaat nur dank Gastarbeitern, die teils unter fragwürdigen Bedingungen arbeiteten, realisieren. Ohne diese wären die geschätzten Kosten von rund 220 Milliarden Euro nochmals deutlich höher gewesen.
Kritiker befürchten, dass der Sport die Probleme bei der Vorbereitung der Spielstätten und im Land überstrahlen wird. Zudem ist es nicht zeitgemäß, dass im Vorfeld so viel Geld in die Veranstaltung gesteckt wird. Eine bescheidene und nachhaltige Weltmeisterschaft würde viel besser in die aktuelle Zeit passen – doch ist dies von Katar nicht gewünscht. Und auch die Macher der FIFA wissen noch nicht, dass Geld nicht alles ist und es eher gilt, Werbung für nachhaltiges und bewusstes Handeln zu machen. Trotz der Vorbehalte wird die WM sicher ein einmaliges Ereignis, das auch vieles Positives mit sich bringen wird. Es lässt sich gut vorstellen, dass sich in der Adventszeit die Fußballfans mit einem Glühwein in der Hand auf dem Sofa zusammenkuscheln und die WM 2022 verfolgen werden.