Die Wasserpfeife ist den meisten heute eher geläufig unter dem modernen Namen Shisha. Im letzten Jahrzehnt ist ein enormer Trend um die Rauchalternative herangewachsen. Jugendliche sitzen zusammen und dampfen mit Tabak und meist auch mit irgendeinem fruchtigem und erfrischenden Geschmack. Dass die Benutzung der Wasserpfeife jedoch bereits bis zu 500 Jahre zurück liegt, ist weniger bekannt.
Die Erfindung der Shisha
Ursprünglich kam die Wasserpfeife aus Indien. Genauer gesagt aus den Regionen Rajastan und Gujarat, die nahe an der Grenze zu Persien liegen. Circa im 16. Jahrhundert wurden dort die ersten Wasserpfeifen gebaut. Ganz einfach mit einer Kokosnussschale als Bowl und simple Bambusstäbe als Rauchsäule und Schlauch. Die Kohle wurde ebenfalls aus Kokosnuss hergestellt und geraucht wurden ganze Tabakblätter, was später den Namen Tömbeki bekam. Wenig überraschend bekam die Pfeife in einigen Gebieten auch den Namen Narile, der im persischen für Kokosnuss steht.
Blütezeit
Besonders in den arabischen Ländern entwickelte sich die Wasserpfeife zu einem unverzichtbaren Kulturgut. Es war völlig normal bei einem Zusammentreffen mit Freunden oder der Familie die Wasserpfeife auszupacken. Dabei gab es sogar Regeln, die zu beachten waren. Zum Beispiel durfte die Kohle nie mit einer Kerze angezündet werden. Die Wasserpfeife wurde zu einem Symbol für Gastfreundschaft und Geselligkeit und schien die Verbundenheit in einer Gruppe zu bestärken. Dazu wurde Tee oder Kaffee und manchmal auch Gebäckstücke serviert. Die Shisha war in diesen Kreisen so wichtig, dass sie zu einem typischen Familienerbstück aufstieg und an jüngere Generationen immer weiter gegeben wurde.
Tatsächlich gab es aber auch von Seiten der Regierung manchmal Gegenbewegungen. In der Türkei wurde das Rauchen von Wasserpfeife sogar mal verboten, da es als Laster angesehen war. Es wurden sogar Hinrichtungen wegen dem Verstoß gegen dieses Verbot vollzogen.
20. Jahrhundert bis heute
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam die Shisha immer weiter aus der Mode. Wie heutzutage die Tabakpfeife wurde sie belächelt. Nur die Alten würden das rauchen, hieß es zu dieser Zeit. Der Trend ist im wahrsten Sinne des Wortes verdampft. Aber die Wasserpfeife hat sich wieder ihren Weg zurück in die Herzen der Jugendlichen gekämpft. Seit circa 10 Jahren hat sich wieder ein Hype um die Wasserpfeifen gebildet, die im Jugendslang nun Shisha genannt wird. Das Wort kommt aus dem persischen und bedeutet Glas oder man nimmt das türkische Wort für Flasche. Das Rauchutensil ist mehr zu einem Lifestyleprodukt geworden, aber immer noch durch die Möglichkeit mehrere Schläuche zu benutzen, bietet sie den Grundgedanken der Gemeinschaft noch immer. Aber nicht nur in Europa, besonders im Osten ist der Trend wieder aufgeflammt. Binnen kürzester Zeit wurden hunderte Shisha-Cafés und -bars eröffnet. Heutzutage wird aber kaum noch das klassische Tömbeli konsumiert. Meistens wird die Shisha benutzt mit aromatisiertem Fruchttabak, die sogenannte Melasse. Dabei werden die klassischen Shisha-Bars eher verdrängt, da sie mit dem Hype nicht mithalten können.
Fazit
Die Wasserpfeife ist auf keinen Fall ein oberflächlicher, vergänglicher Trend. Sie trägt eine lange Geschichte mit sich. Auch wenn sie mal eine Zeit in Europa eher in den Hintergrund rückte, ist es heutzutage unter Jugendlichen völlig normal in einer Shisha-Bar zu „chillen“. Ebenfalls kann man sich in einem Shisha Shop ganz einfach die Utensilien für zu Hause besorgen, um vielleicht sogar, wie die Tradition es mitbrachte, die Geselligkeit mit Freunden oder Familie zu Hause genießen.