Sony stürmt den Games-Markt mit einer weiteren Neuheit: Ab dem 22. Februar 2023 liefert der Technikkonzern offiziell die neue PlayStation VR2 aus und lässt die virtuelle Realität in heimischen Wohnzimmern wahr werden. Die Freude bei Gamern ist hoch, während die Kritiker eine durchschnittliche Bewertung und Erfolgsprognose aussprechen. Aber was fehlt den Experten?
Es ist ein Freudentag für Gamer: Der 22. Februar 2023 dürfte in zahlreichen Kalendern rot markiert sein, denn Sony begann pünktlich zum Release mit der Auslieferung seiner neuesten Entwicklung PlayStation VR2. Das Virtual-Reality-Headset ist der Nachfolger der 2016 erschienenen VR-Brille, die als ernstzunehmender Konkurrent zur Meta Quest 2 bewertet wurde. Mehr als sieben Jahre später soll die weiterentwickelte Technik einen großen Schritt Richtung Gaming-Zukunft gehen und das PlayStation-Universum erweitern. Ein Vorhaben, dem Experten jedoch kritisch gegenüberstehen.
Neue OLED-Displays, bessere Motion-Controller und eine höhere Bildauflösung deuten auf eine Ausstattung, nach hohen Standards. Statt 960 x 1080 Pixel Auflösung pro Auge ziehen die Games mit 2000 x 2040 Pixel in den Bann. Schärfer, detailreicher und mehr Kontrast: Mitbewerber Meta Quest 2 kann diese Daten nicht überschreiten. Auch das Sichtfeld mit 110 Grad ist höher als beim Mitbewerber oder dem Vorgänger PlayStation VR. Obwohl alles für einen technischen Erfolg spricht, ist die Euphorie gedämpft. Grund ist die notwendige Hardware und das Angebot an Spielen zum Starttag.
Für neue Investitionen ist es zu früh
Um die PlayStation VR2 nutzen zu können, ist eine PlayStation 5 Grundvoraussetzung. Die Next-Gen-Konsole wurde im November 2020 auf den Markt gebracht – zu einer Zeit, in der die Welt stillstand. Lange Wartezeiten, schwierige Verfügbarkeiten und Lieferzeiten bis zu mehreren Monaten machten den Verantwortlichen einen Strich durch die Rechnung. Dennoch schaffte es Sony, den Erfolg der PlayStation 5 langfristig zu etablieren. Bisher wurden mehr als 32 Millionen Einheiten verkauft, wie das Branchenmagazin GamesWirtschaft berichtet.
Nach der Normalisierung der Verfügbarkeit ist der große Run auf die PlayStation 5 erst im vergangenen Jahr gestartet. Der Wunsch nach einer zeitgemäßen Konsole, die mit Games wie „Horizon: Forbidden West“ oder „Deathloop“ begeistert, traf den Nerv vieler Gamer. Zudem wuchs in den schwierigen Jahren 2021 und 2022 die Lust am Gaming: Wie ExpressVPN in einer Umfrage herausfand, gehört die Altersgruppe 46 bis 55 Jahre zu den Usern, die am häufigsten mehr als 24 Stunden die Woche an den Controllern verbringen. Eine finanzstarke Zielgruppe, die sich somit auch für die neue VR2 interessieren könnte. Ob die Bereitschaft besteht, ein neues Tool für 600 Euro zu erwerben, das hochpreisiger als die Konsole selbst ist, wird derzeit kritisch betrachtet.
Fehlendes Spielangebot
Wer sich dennoch für einen Kauf entscheidet, sollte sich über das derzeit noch geringe Spielangebot bewusst sein. Neben dem Exklusivtitel „Horizon: Call of the Mountain“ und einigen kleineren Indie-Games wie „Moss“ hält die VR2 noch keine nennenswerten Spiele bereit. Erst in den kommenden Monaten soll die Adaption „Resident Evil: Village“ oder das gefeierte Rhythmus-Game „Beat Saber“ folgen. Um die Möglichkeiten der Virtual Reality-Brille in vollem Umfang austesten, bleiben Erstkäufern nur wenige Optionen. Somit muss Sony schnellstmöglich an Software nachlegen und beweisen, dass die VR2 nachhaltigen Game-Spaß bietet.