Werbeartikel sind keine neue Erfindung: Schon in der Antike wusste man um die Wirkung von Streuartikeln, wenn man auf eigene Produkte oder Dienstleistungen aufmerksam machen wollte. Die Werbeindustrie, wie wir sie heute kennen, ist allerdings erst in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Und bereits in diesem vergleichsweise kurzen Zeitraum gab und gibt es eine Menge Bewegung: Einige Produkte haben sich als Dauerbrenner erwiesen, viele haben sich aus unterschiedlichen Gründen überholt und andere kamen erst vor Kurzem neu ins Sortiment der Anbieter von Streuartikeln.
Kugelschreiber und Feuerzeug sind echte Dauerbrenner
Die Erfindung des Kugelschreibers war eine echte Revolution, durch die sich die Menschen ein Stück weit unabhängig machen konnten vom recht empfindlichen Füllfederhalter. Seit einigen Jahrzehnten findet sich der Kuli in nahezu jeder Jackett- und Handtasche, was ihn als Werbeträger besonders interessant macht. Angesichts eines schier unendlich breiten Angebots kommt es dabei allerdings nicht ausschließlich auf die Funktion an: Wenn der Kugelschreiber gut in der Hand liegt und auch optisch etwas hermacht, wird er natürlich besonders gerne jahrelang genutzt.
Das Feuerzeug selbst gestalten ist eine weitere Idee, die sich heute mit Schwerpunkt auf bestimmte Branchen konzentriert: Zwar wird immer weniger geraucht und die offene Kerzenflamme muss immer öfter der ungefährlicheren LED-Beleuchtung weichen. Es ist also nicht mehr obligatorisch, ein Feuerzeug in der Tasche oder in der Schublade zu haben. Das bedeutet aber auch: Wer nach wie vor nicht auf den Genuss seiner Zigarette verzichten will oder seine Wohnung teilweise mit einem Kaminofen beheizt, kommt nicht ohne ein Feuerzeug aus. Gerade in den zugehörigen Branchen weiß man also, wie man der eigenen Klientel auf werbewirksame Weise Feuer machen kann … Eine personalisierte Wasserflasche ist dann der augenzwinkernde Feuerlöscher dazu.
Nutzloser Müll hat keine Zukunft
Auch wenn man sie selbst vielleicht nicht oder nur selten benötigt, kann man dem Kugelschreiber oder dem Feuerzeug den Nutzen nicht absprechen. Anders verhält es sich bei Aufklebern, Windrädchen aus Plastik oder Heliumballons. Zwar kann man auch diesen Dingen nicht absprechen, dass sie für eine kurze Zeit Freude machen. Da sie allerdings keinen Zweck erfüllen, landen sie recht schnell im Abfall – oder, im Falle der Ballons, leider zu oft auch irgendwo in der Natur. Doch die Gesellschaft wird immer natur- und klimabewusster, daher wird bei diesen Werbeträgern immer öfter dankend abgelehnt. Die Werbewirkung kann sogar ins Negative kippen: Wenn ein Unternehmen nutzlose Werbeprodukte unter die Leute bringt, scheint man dort mit Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein nicht viel am Hut zu haben …
Produktproben liegen auf dünnem Eis
Für viele Unternehmen liegt es nahe, keine fremden Streuartikel zu kaufen, sondern mit den eigenen Produkten zu werben. Das gilt natürlich insbesondere dann, wenn man ein neues Produkt bewerben möchte. Das Problem: Gerade für kleine Produktgrößen benötigt man in der Regel sehr viel Verpackungsmaterial, das anschließend zu einem entsprechend großen Müllberg wird. Auch das wird von der eigenen Zielgruppe in zunehmendem Maße erkannt. Daher ist es eine zentrale Aufgabe für produzierende Unternehmen, Warenmuster sinnvoll und umweltgerecht zu verpacken. Dann kann der Werbeeffekt sogar doppelt ausfallen: Einerseits macht man auf ein neues Produkt aufmerksam, andererseits präsentiert man sich als umwelt- und klimabewusst denkendes Unternehmen.
Werbeträger der Zukunft
Werbende Unternehmen sind sich einig: Auch in der Zukunft wird es noch Streuartikel geben. Allerdings nicht unbedingt jene, die man aus der Vergangenheit kennt, und manches ist auch heute noch nicht absehbar. Der USB-Speicherstick etwa gehört zu jenen Werbeträgern, die man vor zwanzig Jahren noch nicht erwarten konnte. Heute ist er nicht nur im Büro omnipräsent und daher auch für die Werbebranche von Interesse. Ein Novum der aktuellen Zeit sind sogenannte Skimming-Karten: Steckt man diese ins Portemonnaie, sind die ebenfalls dort steckenden Bankkarten vor unbefugtem Zugriff über den integrierten NFC-Chip geschützt. Klar, dass niemand einen solchen Werbeträger ablehnen würde. Man darf gespannt sein, welche Anforderungen die Zukunft an uns stellt. Wahrscheinlich können bestimmte Werbemittel weiterhin ein Teil der Antwort sein.