Schrille Farben, schräge Muster, Schnitte, die sich gerne an vergangenen Zeitepochen oder fremden Kulturen orientieren und dabei das Optimum an weiblicher Raffinesse herausholen – so lässt sich die Mode von Matthew Williamson knapp zusammengefasst beschreiben.
Er sieht viel jünger aus und man könnte ihn für einen Dressman oder einen Filmstar halten. Der britische Designer, Jahrgang 1971, mit Starappeal hat seinen Namen zum Label gemacht. Gemeinsam mit Joseph Velosa wurde die Marke 1997 aus der Taufe gehoben und erfreut seither die London Fashion Week und die ganze Welt mit Mode, die mitunter fast zu schön zum anziehen ist. Seine erste Kollektion 1997 trug den bezeichnenden Namen „Electric Angels“. Da konnten sich die Damen und Herren auf den Zuschauerplätzen satt sehen an schräg geschnittenen Kleidern, exotischen Mustern und Farben von Mandarine bis Fuchsia und Magenta sowie an den Models Kate Moss, Helena Christensen und Jade Jagger. Je schriller umso besser, lautet das Motto des Designers, der etliche Preise von renommierten Modemagazinen und namhafte Design-Wards abgeräumt hat. Parallelen, was Muster und Farben angeht, erinnern zuweilen an die Mode von Emilio Pucci. Nun kann man sich fragen, was war zuerst da, die Henne oder das Ei? Oder wer hat wen inspiriert? Die Antwort leitet sich zumindest annäherungsweise aus der Tatsache ab, dass Matthew Williamson drei Jahre als Creative Director bei Emilio Pucci tätig war.
Auf der Internetpräsenz von Matthew Williamson, www.matthewwilliamson.com, sind die schrillen, aufregenden Modekreationen des Designers auch käuflich zu erwerben. Frauen träumen sich in einem Glanzstück namens „Camouflage Weave Embellished“ in die dritte Partydimension, denn das auf Figur geschnittene Minidress ist ein Eyecather de Luxe. Kunstvoll von Hand und Ton in Ton aufgestickte Pailletten formen sich zu einem Camouflage-Muster, das sich wellenförmig bewegt. Der Preis für dieses modische Kunststück beträgt im Williamson-Shop 3.605 Euro.
Wahrhaft meisterlich präsentiert sich das Abendmodell „Cutwork Ikat Embroidery Column Gown“. Was auf den ersten Blick von vorne hochgeschlossen wirkt, hat verführerische und ausgeschnittene Rückenansichten. Indische Folklore und feinste Materialien mischen sich zu einem Prachtstück der Extraklasse mit vielen handgearbeiteten Details. Auf naturbrauner Seide tummeln sich handgefärbte Straußenfedern und neonfarbige Ornament-Stickereien, die dem Kleid seinen einzigartigen Charakter verleihen. Soviel exklusive Handarbeit verlangt ihren stattlichen Preis von 13.395 Euro.
Williamson hat auch ein besonderes Händchen für die Braut, die sich traut und zwar ganz nach seinem Motto. Im Bridal Lookbook finden sich verführerische Minidresses mit Corsagen und flauschigen Federröcken, seidige Brautroben im Kimonostil, Braukleider, die an die Stola der römischen Frauen erinnern oder die empirische Taille betonen. Erfrischend anders und mit vielen Stilelementen schreitet die moderne Frau vor den Traualtar. Auch für die Brautjungfern finden sich Modelle, die sich abheben von verstaubten Traditionen und doch immer unendlich schick wirken. Accessoires mit Diamanten oder die poppige Clutch sind online verfügbar. Für die exklusiven Brautkleider führt der Weg zuerst nach London, ein Termin kann auf der Webseite gebucht werden.