Bei Vivienne Westwood schlägt die Stunde der Wahrheit und die tickende Uhr zeigt die verbleibende Zeit bis zum „World´s End“ an. Der Name des Stores in der 430 Kings Road London führt in die skurill zauberhafte Welt der britischen Top-Designerin, die nie müde wird, an ihrem Modestil und ihren zahlreichen Talenten zu basteln. Punk, Pop, Sex, die wilde Straße, „Alcoholics“ und die „Abgebrannten“, Boudoir-Charme mit betörenden Parfums, ultrastarken Corsagen und das eigene Schottenkaro – diese Frau, weiß was sie will: nämlich Kleidung machen, die Understatement hat und nicht dem Mainstream nachrennt.
Mode kann reden, sie zeigt oftmals eine stärkere Ausdruckskraft als die Sprache. Durch sie werden Werte und Einstellungen vermittelt, Rebellion und Aufbegehren werden darin gelebt, auch Kampfgeist für die Ziele zeigt sich im modischen Repertoire. Vivienne Westwood, die Erfinderin der Punk-Mode und Stilikone, die das Null-Bock-Feeling modisch gesellschaftsfähig gemacht hat, entwirft Mode, die auffällt und es perfekt versteht, selbst in Eleganz noch geschickt auf Provokation zu setzen. Gerade deshalb wird sie verehrt und ihre Kollektionen Gold Label, Red Label, Anglomenia und Man sind beflügelt vom Charme der Straße, dem Mut zum Außergewöhnlichen und werden auch gerne mit theatralischen Kostümideen vermischt. Das kommt nicht von ungefähr, denn Vivienne Westwoods Ehrgeiz zeigt sich schon sehr früh. Sie hat das Schneiderhandwerk auf ihre Art und Weise gelernt, in dem sie Kleidungsstücke auftrennte, um sich so mit den Schnittmustern vertraut zu machen. Fleiß und Enthusiasmus haben sie angetrieben, zusammen mit dem großen Funken Freiheit, der Modediktate hasst und auch den Massenkonsum und die Massenware ablehnt. Am renommierten Wiener Burgtheater entwarf die heute 71-jährige Designern Kostüme für die Dreigroschenoper von Bertolt Brecht. Als Gastprofessorin an der Universität für angewandte Kunst Wien bildete sie die Studenten aus.
Vivienne Westwood nur auf Punk zu reduzieren, wäre fatal. Denn sie schenkt der Modewelt Kreationen, die durchdacht sind und in denen jede Menge Arbeit steckt. Die aktuelle Herbst/Winter Kollektion 2012/2013 der handgefertigten Luxusklasse „Gold Label“ beschäftigt sich mit dem Thema „17. Jahrhundert“. In den aufwendig gearbeiteten Kleidern finden sich historische Materialien und Muster, die durch die Handschrift von Vivienne Westwood eine vergangene Zeit neu interpretieren und eine starke Ausdruckskraft durch schräge Schnitte, großzügige Drapierungen und das Übermaß der Dinge besitzen. Die Thematik passt hervorragend zum Stil der Designerin, die das 17. Jahrhundert als Jahrhundert der Veränderungen bezeichnet. Individualisten, Abenteurer, Freigeister bestimmten das gesellschaftliche Bild. Ihre Kreationen wirken spacig futuristisch und sind wie ein Zukunftstrip in das 17. Jahrhundert – klingt paradox, ist aber tatsächlich so, wenn man sich die Modelle ansieht: www.viviennewestwood.co.uk.
Brautmode von Vivienne Westwood zeigt sich rebellisch-romantisch, weite Lagenröcke mit Tüll und verführerische Corsagen bestimmen das Bild ebenso wie knallrote aufreizende Roben oder fließend körperbetonte Linien mit Rüschen und mondänem Diva-Chic. Brautkleider von Vivienne Westwood sind für Frauen gemacht, die nicht zu allem Ja und Amen sagen, die Frau bleiben und ihre Meinung stark vertreten.
Im Onlineshop von Vivienne Westwood können ausgewählte Stücke verschiedener Kollektionen gekauft werden. Frauen- und Männerbekleidung, Schmuck, Parfum und Accessoires, Babywäsche und die Baumwoll-Taschentücher mit den schrägen Westwood- Prints warten. Wer sich in diesem Winter in Punk und Prunk hüllen möchte, der sollte unbedingt einen Blick auf die Jacken und Mäntel von Vivienne Westwood werfen. Asymmetrie, lange historische Formen und die Farben Schwarz, Braun und Rot sorgen für das richtige Westwood-Winter-Feeling.