Die Schweizer Uhrenmanufaktur Swatch Group SA übernimmt das Luxuslabel Harry Winston und erhält damit einen Zugang auf den Diamantenmarkt und den exklusiven Schmuck und wird damit das Prestige-Segment der Gruppe bestens ergänzen. Der größte Uhrenhersteller der Welt übernimmt Harry Winston mit seinen weltweit 22 Boutiquen für rund eine Milliarde Dollar, etwa 750 Millionen Euro.
Schon für Marilyn Monroe war Harry Winston eine wichtige Adresse und so besang das amerikanische Sexsymbol 1953 in „Diamonds are a Girl’s Best Friend“ die Schmuck- und Edeluhren-Marke Harry Winston mit der prestigeträchtigen Adresse 718 Fifth Avenue in New York.
Bisher konzentrierten sich die Schweizer auf ihre Uhren, die von preisgünstigen Modellen der Marke Swatch über das mittlere Preissegment mit Marken wie Tissot bis zu Edeluhren etwa der Marke Omega reichen. Die letzten großen Übernahmen liegen mehr als zehn Jahre zurück.
Swatch will damit endlich der Konkurrenz folgen, denn der französische Luxuskonzern LVMH übernahm 2011 den italienischen Schmuckhersteller Bulgari und ist damit gross in den Schmuckbereich eingestiegen. Der Schweizer Rivale Richemont, zu dem die Nobelmarke Cartier gehört, macht mehr als die Hälfte seines Konzernumsatzes von knapp neun Milliarden Euro mit Schmuck.
Aber auch ohne Juwelen steigerte Swatch im vergangenen Jahr den Umsatz um 14 Prozent auf 8,14 Milliarden Franken. Wenn es bei den Uhren so dynamisch weitergehe wie 2012, könnten dieses Jahr neun Milliarden Franken in Reichweite liegen, sagte Swatch Präsidentin Hayek. Harry Winston sei eine weltweit anerkannte Marke und vor allem in Amerika und Japan stark. Swatch übernimmt die Juwelenmarke Harry Winston von der in Toronto ansässigen Harry Winston Diamond Corporation, die sich in Zukunft unter dem neuen Namen Dominion Diamond Corporation auf den Diamanten-Bergbau konzentrieren wird. Harry Winston kam in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres mit seinen Luxus-Produkten auf einen Umsatz von knapp 315 Millionen Dollar und einen Betriebsgewinn von 20,5 Millionen Dollar. Swatch zahlt 750 Millionen Dollar in bar und übernimmt Schulden von bis zu 250 Millionen Dollar. Nach Angaben des Vontobel-Analysten Rene Weber verfügt Swatch über eine Kriegskasse von rund zwei Milliarden Franken.
Über den Kauf hinaus will Hayek mit den Kanadiern im Geschäft bleiben: „Es ist für uns sehr wichtig, den Zugang zu einer transparenten Diamanten-Quelle sicherzustellen“, sagte Hayek. Swatch fasse Gemeinschaftsunternehmen mit Dominion ins Auge, die auch die Diamanten-Bearbeitung umfassen sollen.