Das letzte Mal, als Hannover in aller Munde (und in den Nachrichten) war, hatte es mit einem unerfreulichen Vorfall zu tun: in einer Nacht- und Nebelaktion klauten Unbekannte den Goldenen Keks von Bahlsen, das sprichwörtliche Aushängeschild an der Außenfassade des Hannoveraner Unternehmens. Mit der Stadt, die sich mit Niki de Saint-Phalle rühmen darf und in der der SPIEGEL geboren wurde, verbindet die ältere Generation Gerhard Schröder, die junge nur noch Lena Meyer-Landrut. Warum sollte man also ausgerechnet nach Hannover ziehen wollen? Ganz einfach: Neue Luxus-Immobilien und Kaufpreise unter dem Durchschnitt.
In die Messestadt wird wieder investiert
Auch in Hannover sind die Preise für Miet- und Eigentumswohnungen gestiegen, wie der WDR in einer vor ein paar Tagen ausgestrahlten Doku aufzeigte, doch rein statistisch befindet sich die Stadt an der Leine unter dem durchschnittlichen bundesdeutschen Preisniveau. Für an Eigentumsobjekten Interessierte ist das hingegen eine gute Nachricht, denn das beutet: In Hannover wird zurzeit kräftig investiert. Wohnungen, die ehemals Substandard waren, werden nun zu Luxusimmobilien. Da viele Mieter aus Hannover in die angrenzenden Regionen oder in ländliche Gegenden ziehen, können modernisierte und qualitativ aufgewertete Wohnungen derzeit zu einem (im Vergleich zu anderen Großstädten) relativ günstigen Preis erworben werden. Pro Quadratmeter zahlt man im Schnitt 1 340 Euro, wie ein Blick auf die aktuellen Angebote aus dem Hannoverschen Raum auf Immowelt.de zeigt — dort stehen besonders Eigentumsobjekte in den Stadtteilen Südstadt-Bult und Misburg-Anderten hoch in Kurs, wohingegen die unscheinbaren Kirchrode und Linden-Limmer sich im Aufwärtstrend befinden und mit niedrigen Preisen locken.
Ein Blick ins Umland von Hannover
Auch in Burgwedel, das zur nördlichen Region Hannovers gehört, weht frische Luxusluft: Ein seit sechs Jahren unbewohntes Gästehaus soll bald zehn Luxuswohnungen beheimaten. Eine Fläche von fast 1 300 Quadratmetern wird saniert und sprichwörtlich „aufgemöbelt“, um Wohnungen der gehobenen Klasse anbieten zu können, so berichtete die Hannoversche Allgemeine kürzlich. Ob sich der siebenstellige Betrag, der in das ehemalige, einst bei Jugendreisegruppen beliebte Haus gesteckt wird, auszahlt, wird sich erst nach der angesetzten 18-manatigen Umgestaltungszeit zeigen. Eins ist aber auf jeden Fall sicher: Hannover und das angrenzende Umland werden für Investoren immer beliebter. Bei den aktuellen Entwicklungen kann es nie schaden, am Ball zu bleiben.