Man müsste Klavier spielen können. Oder Gitarre. Oder Geige. Denn Musik ist etwas Wundervolles – für die, die ihr zuhören, ebenso wie für die, die sie machen. Wenn Luxusinstrumente im Spiel sind, werten sie das Hörvergnügen noch weiter auf. Denn oft zeichnen sie sich durch einen außergewöhnlich reinen Klang aus. Doch nicht nur Instrumente der besten Baumeister sind stolze Summen wert. Zur luxuriösen Ikone können sie sich auch entwickeln, weil sie einen prominenten Vorbesitzer hatten – oder sie mit wertvollen Verzierungen aus Gold und Diamanten versehen wurden. So oder so sind etliche Luxusinstrumente millionenschwer.
Teure Tasten: Flügel mit Verzierung
Wenn es um Klaviere und Flügel geht, sind Steinway & Sons seit mehr als 160 Jahren erste Adresse und Anlaufstelle für die Anschaffung eines richtig guten und richtig teuren Tasteninstruments. Schwarz oder weiß poliert sind sie stets schon eine Erscheinung für sich, von den klanglichen Qualitäten nicht zu reden. Zur noch größeren Augenweide werden Steinways dann, wenn sie in limitierten Editionen optisch aufgewertet werden. Ganz aktuell ist im April eine besonders schöne Sonderreihe erschienen – in Zusammenarbeit mit Baldi, einer ebenfalls traditionsreichen, italienischen Firma für Luxusmöbel und -Accessoires.
Kombination von Klangkörper und Kunst
„Armonia by Baldi“ setzt den Flügeln der Modelle O-180 und B-211 quasi noch ein Krönchen auf: Bronzeapplikationen geben den Luxusinstrumenten den besonderen, klassisch-opulenten Look. Der Kunde kann zwischen fünf Designs – Acanto, Impero, Muse, Richelieu und Sherazad – und neun verschiedenen Applikations-Arten wählen. Die Muster stammen aus den Archiven der Baldis und orientieren sich an Ornamenten aus dem 19. Jahrhundert. Jedes Design ist auf zehn Flügel limitiert. Mehrere hunderttausend Euro kostet die Kombination von Klangkörper und Kunst. Die genauen Preise sind auf Anfrage erhältlich.
Wertanlage oder „Was zum Spielen“?
Eins steht fest: Die Investition lohnt sich. Denn die heute brandneuen Baldi-Flügel werden mit den Jahren wertvoller werden. Deshalb sind Steinways nicht nur ein Ohrenschmaus sowie wundervolle Familienerbstücke, die von Generation zu Generation weitergegeben werden können, sondern auch regelrechte Wertanlagen. Auf der Homepage rechnen Steinway & Sons vor: Ein 50 Jahre alter Flügel erziele heute das Neunfache des ursprünglichen Kaufpreises. Tendenz steigend.
Luxusinstrumente: Klangvolle Kapitalanlage
Klavier, Geige und Co. als Geldanlage? Das ist gerade in Zeiten des dauerhaften Zinstiefs nicht abwegig – und sogar das Geschäftsmodell der Firma Violin Assets mit Sitz im Wasserschloß Bedburg bei Düsseldorf. Die Gründer – Christian Reister und Jost Thöne – setzen auf diese Nische im Anlagenmarkt. Sie vermitteln zwischen Investoren, die ein hochwertiges Streichinstrument kaufen möchten, und Künstlern, die sich ein solches „Spielzeug“ selbst nie leisten könnten. Eine Win-Win-Situation – sofern der Mäzen Violine, Viola, Cello oder Bass nicht selbst spielen kann, es aber auch nicht verstauben lassen will, sondern es Solisten oder Orchestermusikern für ihre Arbeit auf und hinter der Konzertbühne zur Verfügung stellen möchte. Der Investor könne mit einer jährlichen Wertsteigerung zwischen fünf und acht Prozent rechnen. Zeitgenössische Instrumente sind ab 30.000 Euro, historische ab 80.000 Euro zu haben.
Stradivari als Goldstandard bei Streichern
Ob bei Violin Assets auch eine echte Stradivari auf frischgebackene Mäzene wartet? Instrumente des Geigenbauers Antonio Giacomo Stradivari sind jedenfalls nach wie vor der Goldstandard unter den Streichinstrumenten. Er setzte im 17. Jahrhundert bis heute gültige Maßstäbe für Klang und Qualität bei Streichern. Aus seiner Werkstatt im italienischen Cremona stammen daher viele der derzeit wohl teuersten Luxusuinstrumente, darunter die Bratsche McDonald für 45 Millionen Dollar und die Violine Lady Blunt für 12,6 Millionen Dollar.
Bonuspunkt: Berühmte Besitzer
Hohe Bau- und Handwerkskunst, edle Accessoires – das sind zweifellos Faktoren, die aus „einfachen“ Luxusinstrumente machen. Bei Auktionen erzielen jedoch immer wieder auch Instrumente mit berühmten Vorbesitzern Rekordsummen. Die Gibson Ebony Drive, Baujahr 1969, zum Beispiel war während der 1970er-Jahre treue Begleiterin von Elvis Presley. Sie gehört zu einer der besten Gitarren Marken. Sie kam für 270.000 Dollar unter den Hammer. Mehr – nämlich 600.000 Dollar – erzielte ein nachträglich mit Blattgold verziertes Klavier, auf dem der King einst rockte. Das ist jedoch nichts gegen Eric Claptons „Blackie“, eine Fender Stratocaster E-Gitarre, die inzwischen 950.000 Dollar wert ist. Noch teurer ist das Steinway Model Z, auf dem Ex-Beatle John Lennon seine sanfte Friedensballade „Imagine“ komponierte: Es war dem nicht minder berühmten Käufer George Michael seinerzeit 2,1 Millionen Dollar wert.
1 Kommentar
Jan Dijkstra
Definitiv kann man besondere Instrumente als sinnvolles Investment ansehen. Ich habe das letzte Halbjahr Geige spielen gelernt und möchte mir nun auch eine eigene Geige kaufen. Dafür wende ich mich die Tage noch an einen Experten für Streichinstrumente.