Nach einem Rückgang der Verkaufszahlen in 2018 richtet die Smartphone-Industrie ihre Blicke auf die Entwicklungsländer. Denn dort scheint noch jede Menge Potenzial für die Hersteller zu liegen. Und auch wenn die Kaufkraft in den Entwicklungsländern nicht groß genug ist, um die Verluste der Hersteller in den Industriestaaten auszugleichen, so wird man doch zumindest den Trend des vergangenen Jahres stoppen können.
Entwicklungsländer machen bereits 59 % der weltweiten Smartphone-Verkäufe aus. Und selbst wenn man den Spezialfall China aus dieser Liste streicht, so sind es immer noch 32 % des weltweiten Smartphone-Markts. Die Märkte, die den Wachstumszahlen der Hersteller am meisten zugute kommen werden, sind voraussichtlich Bangladesch, Indien, Kolumbien und die Philippinen. Dies liegt vor allem daran, dass das Internet in diesen vier Ländern noch nicht flächendeckend ausgebaut ist. Dies bedeutet, dass dort noch jede Menge Potenzial liegt. Und das gesunde Wachstum des Bruttosozialprodukts in allen vier Ländern dürfte für mehr Anschaffungen der Verbraucher sorgen. Dabei werden vor allem asiatische Staaten den Smartphone-Markt auffangen. Hinzu kommt, dass Länder wie Malaysia, Indonesien und Thailand vom Handelskrieg zwischen den USA und China profitieren könnten. Vor allem, wenn Hersteller ihre Produktion aus China abziehen und in ein anderes asiatisches Land verlagern.
Für Indien wird ein gesundes wirtschaftliches Wachstum erwartet, Bangladesch gewinnt immer mehr ausländische Produktionsreihen und die Philippinen verzeichnen einen Rückgang bei der Arbeitslosigkeit. Diese Entwicklungen werden in den jeweiligen Ländern dafür sorgen, dass vor allem Smartphones der unteren Preisklasse für weniger als umgerechnet 100 Euro in diesen Staaten mehr nachgefragt und verkauft werden.
Aber nicht nur die Entwicklung in den asiatischen Entwicklungsländer dürften für die Smartphone-Hersteller eine gute Nachricht darstellen: Auch in Südamerika deutet sich ein Wachstum der Zahlen für Smartphone-Käufe an. Das größte Wachstum wird hier für Peru, Chile und Kolumbien erwartet. Die große Beliebtheit von Smartphones in Südamerika ist auch damit zu erklären, dass diese jede Menge Möglichkeiten bieten. Dazu gehört sicherlich auch der Unterhaltungsfaktor. Denn mit einem Smartphone kann man zum Beispiel immer und überall einen Slot Bewertungs Blog aufrufen, die besten Spiele finden und ein paar spaßige Runden spielen. Dieser Grund sollte neben den offensichtlichen Gründen nicht vernachlässigt werden. Hinzu kommt, dass die Regierungen in diesen südamerikanischen Ländern stark auf die digitale Entwicklung setzen. Neben den bereits erwähnten Staaten geht man davon aus, dass auch Pakistan, Russland und die Ukraine Wachstumszahlen im Mobile-Sektor vorweisen werden.
Nicht alle Entwicklungsländer haben positiven Ausblick
Allerdings werden nicht alle Entwicklungsländer einen so positiven Einfluss auf die Verkaufszahlen der Smartphone-Hersteller haben. Es gibt einige Staaten, die aufgrund von wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen weniger gute Verkaufszahlen versprechen. Zu diesen Ländern gehören Argentinien, Brasilien, Mexiko und die Türkei. Die Wirtschaftslage in Brasilien wird voraussichtlich auch im Rest des Jahres nicht an Fahrt gewinnen. Die Türkei hat mit der volatilen Situation der Lira zu kämpfen und einer Inflation, die man so seit 15 Jahren nicht mehr erlebt hat. Die argentinische Wirtschaft verspricht, genau wie die brasilianische, auch keinen nennenswerten Wachstum. Und Mexikos wirtschaftliche Zukunft wird davon abhängen, wie die Wirtschaftsbeziehungen mit den USA weitergehen. Die Ungewissheit, die dort im Moment herrscht, hängt wie ein Damoklesschwert über dem Land.
In Europa werden die Hersteller kaum befriedigende Verkaufszahlen erreichen können. Dies wird sich auch im Rest des Jahres 2019 nicht ändern. Ein weiterer Lichtblick könnte allerdings Russland darstellen, denn die russische Wirtschaft wird voraussichtlich wachsen und damit mehr Geld für die Verbraucher generieren.
Während die Smartphone-Hersteller also in den Industriestaaten rückgängige Zahlen verkraften müssen, sind die Entwicklungsländer der Rettungsanker für die großen Konzerne. Dabei profitieren die Hersteller vor allem davon, das in diesen Ländern das Internet noch nicht flächendeckend ausgebaut ist und Smartphones dieses Problem beheben können. Für die kommenden Jahre dürfte diese Strategie der Konzerne also aufgehen und dafür sorgen, dass die Verkaufszahlen zumindest nicht mehr rückläufig sind. Für 2025 rechnet man allerdings damit, dass 6 Milliarden Menschen weltweit ein Smartphone besitzen. Spätestens dann könnten die Verkaufszahlen der Handy-Hersteller auch weltweit wieder rückläufig werden, weil der Markt gesättigt sein wird.
Es wird sich also erst nach diesem Aufschub in sechs Jahren zeigen, welche Hersteller wirklich die Standkraft haben, um auf dem Markt zu bestehen. Denn mit rückläufigen Verkaufszahlen wird nicht jedes Unternehmen umgehen können. Bis dahin werden die Entwicklungsländer die Zahlen der Unternehmen allerdings noch eine Weile ins positive Licht rücken. Interessant ist dies natürlich auch für institutionelle und private Investoren. Denn wer in den Smartphone-Markt investiert hat oder in diesen investieren will, der sollte diese Entwicklung in die finanziellen Entscheidungen mit einbeziehen. Denn ansonsten könnte es in einigen Jahren, wenn auch in den Entwicklungsländern die Nachfrage abnimmt, richtig teuer werden.